Neuer globaler OECD-Standard für automatisierten Informationsaustausch steht
Nach Mitteilung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 22. Juli 2014 hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD berichtet, dass jetzt die „komplette Version des globalen Standards zum automatischen Austausch in Steuersachen“ vorliegt. 67 Länder und juristische Gebiete wollen sich beteiligen; 40 davon wollen bereits im Jahr 2017 mit dem Datenaustausch beginnen. Finanzplätze wie die Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg haben sich ebenso zum Informationsaustausch verpflichtet wie etwa auch Singapur, die Britischen Jungferninseln und die Bermudas.
Damit aber ist auf internationaler Ebene zügig erreicht worden, was auf Europäischer Ebene über Jahrzehnte nicht vollständig erreicht werden konnte: Der vollständige Austausch über Kapitalerträge. Auslöser für diese Entwicklung war der Druck, der mit dem sogenannten „FATCA„-Gesetz durch die USA erzeugt worden ist. Der „Foreign Account Tax Compliance Act“, der bereits 2010 in Kraft trat, hat das Ziel, das US-Steuer-Reporting von ausländischen Finanzinstitutionen deutlich zu verschärfen. Hierdurch soll verhindert werden, dass in den USA Steuerpflichtige Geld in ausländische Steueroasen schaffen. Das Gesetz wird über bilaterale Abkommen der USA mit einzelnen Staaten umgesetzt.
Im September soll der neue OECD-Standard den Finanzministern der zwanzig wichtigsten Wirtschaftsnationen vorgestellt werden. Ende Oktober soll der Standard dann bereits auf einer bedeutenden Steuerkonferenz in Berlin verabschiedet werden. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung ferner berichtet, geht der Bundesverband Deutscher Banken fest davon aus, dass der neue OECD-Standard Wirklichkeit wird. Die Zeitung zitiert den Hauptgeschäftsführer des Verbandes: „Die deutschen Banken sind darauf eingestellt ihn umzusetzen„.